IT- & Tech-Trends im Jahr 2024, die Entscheider im Blick haben müssen

Von Robert Half on 2. Mai 2024
Geschätzte Lesedauer: 8 Minuten

Tech-Experten von Robert Half und Protiviti diskutieren drei zentrale IT- & Tech-Trends im Jahr 2024, die Unternehmen und ihre Führungsetagen in ihre strategischen Überlegungen einbeziehen müssen: wie gelingt die digitale Transformation, warum Cybersicherheit jedermanns Sache ist und weshalb es wichtig ist, erst Daten zu verstehen, bevor Anwendungsfälle für künstliche Intelligenz geschaffen werden.

Technologie entwickelt sich stetig weiter und so stehen auch entsprechend fortlaufend neue Trends im IT- & Tech-Bereich. Doch gerade Künstliche Intelligenz (KI) wird in vielerlei Hinsicht den Lauf der Dinge zum Teil komplett verändern. Laut einer globalen Umfrage, die Robert Half unter Vorständen zum Thema digitale Transformation durchgeführt hat, werden KI und Machine Lerning die grössten Disruptoren sein, gefolgt von immersiver Technologie, dem Internet of Things, der Blockchain und Robotic Process Automation. Kurzum, die digitale Transformation ist, mitunter angesichts des Fachkräftemangels, ein dominierendes Thema in den Vorstands- und Aufsichtsratsgremien.    

Im Zuge dieser Entwicklung haben Unternehmen und ihre Führungsetagen nun die Gelegenheit, alte Systeme zu aktualisieren und den Weg für neue zu ebnen. Erfahren Sie, wie Sie ‘Innovation` in die digitale Transformation einbringen können, warum Cybersicherheit jedermanns Sache ist und warum Daten und ihr Verständnis die Priorität vor KI haben sollten. Wir geben Ihnen wichtige Fragen und Szenarien an die Hand, damit Sie sich auf die wichtigsten IT- und Tech-Trends im Jahr 2024 optimal vorbereiten können.

´Innovation` als Treiber der digitalen Transformation

Folgende Geschichte: Der Gesetzgeber will die Steuerverwaltung mittels Digitalisierung vereinfachen. Im Gegenzug müssen Unternehmen verstehen, was dies konkret für ihre bestehenden Abläufe bedeutet und welche neue Technologie sie implementieren müssen. Hier können Experten über Umfang, Möglichkeiten der Adaption und Umsetzungen Unternehmen beraten. Fachkräfte, die sich mit Steuerfragen befassen und gleichzeitig das nötige IT-Know-how mitbringen, sind jedoch am Markt rar gesät – die Unternehmen müssen dieses Fachwissen also in der täglichen Arbeit aufbauen. Nicht außer Acht zu lassen dabei ist, dass die neuen Prozesse nachhaltig aufgesetzt sein müssen, doch die damit verbundene digitale Transformation ist häufig leichter gesagt als letztlich leicht getan.    

Die folgenden Überlegungen sind für Entscheidungsträger in dieser Situation besonders wichtig. Erstens: Wenn ein Unternehmen versucht, etwas anders zu machen – zu innovieren – dann versucht es, gerade das zu ändern, was es derzeit tut. Und der beste Weg, dies zu schaffen, ist es, ein Bewusstsein dafür zu schärfen. Den Start bildet eine Innovationsstrategie. Das sind eine Struktur und ein sicheres Umfeld für Kreativität und die Bewertung von Ideen. Gleichzeitig wird so eine Unternehmenskultur geschaffen, in der die Mitarbeiter bereit und in der Lage sind, innovativ zu sein.


Führungskräfte können Design-Thinking-Workshops initiieren, in denen Steuerthemen und Technologie gemeinsam gedacht werden. Dadurch werden Hypothesen hinterfragt, Fragen zu bestehenden Herausforderungen neu gestellt, Probleme neu bewerten und Lösungen entsprechend justiert. Die breite Einbindung von Experten hilft, Wissen zu teilen und Mitarbeiter mit Schlüsselqualifikationen zu identifizieren. Oft sind Mitarbeiter im Unternehmen täglich mit der entsprechenden IT-Anwendung befasst, von denen man es nicht erwartet, da sie eher im Hintergrund agieren. Diese Mitarbeiter können neue Ideen und Perspektiven einbringen – es geht somit nicht immer nur um die bestbezahlte Meinung.


Im Anschluss an die Design-Thinking-Workshops können Projektteams gebildet werden, denen Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen im Unternehmen angehören sollten. Diese Teams benötigen starke Führung und eine Vision, wie der Erfolg des Projektes aussieht. Darüber hinaus ist wichtig, dass das Projekt für alle Beteiligten griffig und verständlich ist: Warum ist es wichtig? Welchen Nutzen hat es? Wie wird es umgesetzt? Im Jahr 2024 wird die Entwicklung eines innovativen Ansatzes für Großprojekte – bei dem die Menschen beziehungsweise Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen – eine wichtige Aufgabe für die Führungsetagen sein. 

Cybersecurity geht jeden etwas an

Die digitale Transformation bringt neue Systeme hervor. Diese tragen zur Prozessoptimierung bei, bergen aber auch Risiken. Operative Verbesserungen stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zu den Herausforderungen im Bereich der Sicherheit: Je mehr Technologie in einem Unternehmen vorhanden ist, desto mehr muss geschützt werden; vor allem, weil Hacker raffiniert und schnell sind. Es ist wichtig, dass es neben Kontrollen auch ein Verständnis dafür gibt, wie die Systeme zusammenarbeiten. Wie sieht die Architektur aus? Wie sind die Systeme miteinander verbunden? Wie fügen sie sich in die Strategie der digitalen Transformation ein? Und – ganz wichtig – wo sind die Schwachstellen?    

Gute Cybersicherheit kann Unternehmen helfen, Wettbewerbsvorteile zu erzielen und Abläufe zu verbessern. Das bedeutet, dass Cybersecurity heute das gesamte Unternehmen umfasst, bis in den letzten Winkel, und jede Entscheidung beeinflussen muss: die Sicherheit neuer Systeme, die Sicherheit von Daten, die Sicherheit von KI. Und weil Sicherheit überall eine Rolle spielt, geht sie auch jeden im Unternehmen etwas an: Von den Führungsetagen, die über ein entsprechendes Budget verfügen, bis hin zu den Mitarbeitern, die einem potenziellen Angriff ausgesetzt sind.


Die gute Nachricht: Unternehmensführungen sind bereit, zu investieren. Sie wollen Experten, die Verantwortung übernehmen und sind bereit, Mitarbeiter entsprechend zu qualifizieren. Dazu geht die Suche nach erfahrenem Personal mit Cybersecurity-Wissen und Zertifizierungen weiter. Im Fokus stehen jedoch die Sensibilisierung und Schulung der bestehenden Mitarbeiter. Wenn sich die meisten Hacker über Phishing- oder Spam-E-Mails Zutritt in ein Unternehmensnetzwerk verschaffen, dann helfen diese Schulungen, Angriffe zu verhindern. Im Jahr 2024 müssen Unternehmen die Fähigkeiten von Cybersecurity-Experten mit dem wachsenden Bewusstsein für das Thema in ihrem Teams zusammenbringen. Wenn Cybersicherheit jeden etwas angeht, dann ist es auch die Aufgabe eines jeden, sie zu verstehen.  

Daten first, KI second

Die Nachrichten über KI überschlagen sich und auch im Jahr 2024 wird es mit einer der wichtigsten IT- und Tech-Trends sein. Führungskräfte sollten allerdings bedenken: KI-Modelle sind nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert werden. Daher sollten sich Unternehmen folgende Fragen stellen, bevor sie ihre Pläne umsetzen: Was werden diese Modelle tun? Wie werden die Daten verwendet? Müssen sie transparent und erklärbar sein? Führen sie zu einer unbeabsichtigten Diskriminierung?    

Wenn ein Unternehmen KI-Modelle entwickelt, die beispielsweise die Arbeitsplätze von Menschen verändern, dann müssen die Eingaben und Ausgaben dieser Modelle berücksichtigt werden. Vor allem, wenn sie Entscheidungen im Namen des Unternehmens treffen. Der bevorstehende EU AI Act, and die DSGVO-Verordnung bieten Unternehmen beispielsweise ebenfalls eine Anleitung zur sicheren und ethischen Nutzung von Daten innerhalb der regulatorischen Leitplanken.

Unternehmen haben sich in den letzten Jahren auf die Ausbildung im Bereich der Cybersicherheit konzentriert, und in ähnlicher Weise werden Unternehmen eine fundierte Ausbildung im Umgang mit Daten aufbauen müssen. Diejenigen, die KI einführen, werden mit Sicherheit ein Datenkompetenzprogramm benötigen, das über alle Unternehmensebenen hinweg ausgerollt wird, damit die Mitarbeiter bessere Fähigkeiten entwickeln können. 

Das sind unsere IT-Experten und Autoren von Robert Half und Protiviti:

Hiren Joshi arbeitet als Branch Director bei Robert Half Toronto, Kanada. Er ist seit mehr als sieben Jahren für Robert Half tätig und verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der IT-Personalvermittlung.    

Maria Sartori ist studierte Chemikerin und Absolventin der UNICAMP mit einem Postgraduierten-Abschluss im Bereich Finance von derselben Institution. Sie ist seit 2011 in der Personalberatung tätig und war maßgeblich an der Gründung der Robert-Half-Niederlassung in Campinas beteiligt. Derzeit ist sie als Associate Director für die Bereiche Technologie, Engineering, Vertrieb und Marketing in der Niederlassung in São Paulo tätig.    

Richard Sinden ist Director Western Australia bei Robert Half. Er leitet Executive Search, Finanzen, Technologie und Business Support in der Region. Mit 25 Jahren internationaler Erfahrung in der Personalbeschaffung hat er ein einzigartiges Verständnis des westaustralischen Marktes entwickelt und vielen Kunden geholfen, qualifizierte Talente zu gewinnen und zu halten sowie produktive und engagierte Teams aufzubauen.     

Christian Schmitz ist Head of Technology Germany bei Robert Half. Der Tech-Experte berät seit vielen Jahren branchenübergreifend Unternehmen zu allen Aspekten der IT und deren Digitalisierungsprogrammen mit den Schwerpunkten Consulting und Personalbeschaffung, darunter Weltmarktführer und DAX40-Unternehmen. Er verfügt über umfassende Expertise in Unternehmenstechnologien wie SAP, Microsoft, Salesforce und ServiceNow und deckt die Themen Business- und IT-Alignment, neue Arbeitsweisen und Digital Enablement ab.


Belton Flournoy ist Managing Director im Bereich Technologieberatung bei Protiviti. Er verfügt über mehr als zwölf Jahre Berufserfahrung in der Zusammenarbeit mit einer Vielzahl lokaler, nationaler und globaler Organisationen, um deren Unternehmensleistung durch Risikomanagement, betriebliche Effizienz und verbesserte Governance zu steigern. Belton verfügt über umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Identitäts- und Zugriffsmanagement, IT-Governance, IT-Risikomanagement, Cybersicherheit, Notfallwiederherstellung, Endnutzer-Computing und IT-Kontrolltests.


Michelle Moody ist Managing Director für den Bereich Data & Analytics bei Protiviti in Grossbritannien. Ihr Schwerpunkt liegt auf Daten aller Art, von Beratung, Regulierung und Governance bis hin zu End-to-End-Cloud-Datenplattformen, die durch Visualisierungen, Analysen und ML/AI-Modelle Einblicke liefern.


Erwin de Man ist Managing Director bei Protiviti. Er sitzt in Frankfurt am Main. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich Digital Enablement und hat eine Vielzahl von Kunden zu Technologien wie Robotic Process Automation, Machine Learning und Process Mining beraten.


Kentaro Ellert ist Senior Manager für KI-Governance und Experte für KI-Regulierung bei Protiviti Deutschland. Er ist spezialisiert auf Compliance für Künstliche Intelligenz und unterstützt Unternehmen beim Aufbau ganzheitlicher Managementsysteme, um den Erfolg von KI zu ermöglichen und gleichzeitig ihre Risiken zu mindern.


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