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Career advancement doesn't work out: Are you standing in your own way?

By Christina Holl on 28 May 2021

Der Erfolg im Beruf lässt auf sich warten, obwohl Sie gute Arbeitsergebnisse liefern. Woran kann das liegen? Neben klassischen Fehlern bei der Karriereplanung lohnt es sich auch, einen Blick auf Ihr persönliches Verhalten und Ihre Einstellung zum Job zu werfen. Oft liegt dort der Schlüssel zum Erfolg.

In diesem Artikel lesen Sie:

Warum werden immer nur andere befördert?

Wer Karriere machen will, muss einige Grundregeln beherzigen. Die meisten wissen: Von allein wird die Beförderung in den seltensten Fällen kommen. Sie müssen klar Ihr Ziel definieren und strategisch darauf hinarbeiten. Aber auch wer objektiv gesehen alles richtig macht und keinen typischen Planungsfehler begeht, wartet zuweilen lange auf seinen beruflichen Aufstieg.

Warum ist das so? Die unangenehme Wahrheit: Auch Ihr persönliches Verhalten und Ihre Einstellung im Job können Ihnen beim beruflichen Erfolg im Weg stehen. Vielleicht erahnen Sie schon Ihre Schwachstellen, vielleicht nehmen Sie sich aber auch ganz anders wahr, als andere Sie sehen.

In jedem Fall: Bleibt die Karriere aus, lohnt es sich, das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen und es dann besser zu machen. Niemand ist perfekt – und oft reicht es aus, an kleinen Stellschrauben zu drehen. 

Karriere-Hindernis 1: Sie wollen, dass jeder Sie mag

Erkennen Sie sich hier in dem einen oder anderen Punkt wieder? 

  • Sie lassen sich jede Last-Minute-Aufgabe aufdrücken, die ein Kollege nicht mehr schafft, obwohl Sie selbst den Schreibtisch voller Arbeit haben und der Feierabend nun in weite Ferne rückt. 
  • In Ihrem Team sind Sie der “Kümmerer”. Sie glauben, stets für gute Stimmung sorgen zu müssen. 
  • Schaffen Sie eine Aufgabe mal nicht rechtzeitig, entschuldigen Sie sich zunächst und erklären dann erst den Grund. 
  • Konflikte mit Kollegen sind Ihnen sehr unangenehm. Sie möchten sie so schnell wie möglich ausräumen, auch wenn Ihnen das mehr Zugeständnisse abverlangt als den anderen. 
  • Der Chef lobt Ihre Leistungen und eigentlich würden Sie sich auch gern für höhere Aufgaben empfehlen, aber Sie haben Bedenken, dass Sie dann nicht mehr so beliebt sein könnten. 

So entgehen Sie der Beliebtheitsfalle: Ihre freundliche und aufgeschlossene Art ist grundsätzlich ein grosser Pluspunkt. Bei der Übernahme von Aufgaben sollten Sie aber etwas strategischer denken. Dass Sie den Kollegen in Notfällen mal aus der Patsche helfen, versteht sich von selbst, aber Sie sind nicht das “Mädchen für alles”. Wer Grenzen setzen kann, verdient sich den Respekt der Kollegen eher.

Knicken Sie nicht bei jeder kleinen Auseinandersetzung ein, sondern beweisen Sie Rückgrat und versuchen Sie, den Konflikt sachlich und konstruktiv zu lösen. Und: Spielen Sie in Meetings nicht den Pausenclown, um alle aufzuheitern, wenn die Stimmung gedrückt wirkt: Das könnte dazu führen, dass Sie auch sonst nirgends richtig ernst genommen werden. 

Karriere-Hindernis 2: Sie können nicht mit berechtigtem Lob umgehen

Der Chef lobt Sie, und das auch noch vor versammelter Mannschaft – wie unangenehm! Ihr erster Impuls: Sie fangen an zu relativieren. “Ach, das war doch nichts. Wenn der Kollege mir nicht geholfen hätte, hätte ich das nie geschafft …” Kurz: Sie schaffen es nicht, berechtigtes Lob souverän anzunehmen. Das müssen Sie aber, wenn Sie die Erfolge, für die Sie hart gearbeitet haben, auch für sich verbuchen wollen.

So ernten Sie wirklich die Früchte Ihrer Arbeit: Weniger ist mehr. Bedanken Sie sich kurz und freundlich für das Lob – mehr nicht. Kompromiss, wenn wirklich eine Teamleistung hinter dem Erfolg steht: “Da sage ich vielen Dank, auch im Namen aller, die an dem Projekt beteiligt waren.” So fühlen sich die Kollegen nicht übergangen, aber jeder merkt: Sie waren hauptverantwortlich.

Karriere-Hindernis 3: Sie sind nicht teamfähig 

Oh nein, eine Einladung zum Team-Event? An dem Abend haben Sie doch eigentlich etwas vor. Naja, zumindest könnten Sie sich Besseres vorstellen, als sich nach Feierabend mit den Kollegen zu unterhalten. Auch sonst gilt für Sie das Credo: Die Arbeit könnte so schön sein, wenn nur die Kollegen nicht wären. Sie arbeiten am liebsten allein.

Da ist es natürlich schwierig, auf sich und seine Leistungen aufmerksam zu machen. Wer im Beruf vorankommen will, muss netzwerken. Für Introvertierte ist diese Vorstellung ein Graus – und trotzdem blicken sie neidvoll auf Kollegen, die mit “Vitamin B” vorankommen.

So können auch Einzelgänger punkten: Gehen Sie die Sache strategisch an und überlegen Sie vor einer Absage, was Sie wirklich an der Veranstaltung stört. Machen Sie Zugeständnisse, wenn Sie kein vernünftiges Gegenargument finden. Wenn das Team-Event aber beispielsweise in der Trampolinhalle stattfinden soll und das nun wirklich nichts für Sie ist, kommunizieren Sie das offen – das wird jeder verstehen. Wer bei einer lockeren Veranstaltung wirkt, als sei er zur Teilnahme gezwungen worden, kann wirklich lieber gleich zu Hause bleiben. 

Wagen Sie sich auch im Alltag ein Stück weit aus der Komfortzone heraus und suchen Sie den Dialog mit den Kollegen. Wer weiss – vielleicht ergeben sich daraus sogar neue Impulse und Perspektiven.

Karriere-Hindernis 4: Sie verschieben unangenehme Aufgaben immer auf später

Die wichtige Präsentation nächste Woche könnte ein entscheidender Meilenstein für Ihre Karriere sein. Statt sie vorzubereiten, finden Sie aber jede Menge “dringende” Pendenzen, die Sie vorher noch erledigen müssen. Wird es dann zeitlich eng, schustern Sie die Präsentation in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zusammen, nach dem Motto: Augen zu und durch. Natürlich schaffen Sie jetzt nur noch das Nötigste und verschenken jede Menge Potenzial, thematisch in die Tiefe zu gehen. Die Karrierechance ist vertan. 

Prokrastination ist im Arbeitsleben ein Begriff für das Phänomen, unangenehme Aufgaben bis auf den letzten Drücker aufzuschieben. Der Grund ist aber in den seltensten Fällen schlichte Faulheit. Viele Aufschieber sind geradezu perfektionistisch veranlagt und vertagen wichtige Aufgaben aus Angst, ihnen nicht gewachsen zu sein. 

Das ist besser als die Vogel-Strauss-Methode: Lassen Sie sich nicht durch andere vermeintlich wichtigere Tätigkeiten ablenken, sondern bleiben Sie am Ball. Vor der Aufgabe drücken können Sie sich so oder so nicht – also geben Sie Ihr Bestes. Notieren Sie, an welchen Stellen es inhaltlich hakt und wo Sie Bedenken haben. Besprechen Sie das anschliessend mit Ihrem Vorgesetzten – natürlich nicht am letzten Tag vor der Präsentation, sondern deutlich früher. 

Karriere-Hindernis 5: Sie sehen immer alles negativ

Eine neue Software wird eingeführt oder die Büro-Sitzordnung verändert? Da sind Sie grundsätzlich erst mal dagegen, denn bisher hat doch auch alles prima geklappt. Steht ein neues Projekt an, fallen Ihnen gleich diverse Gründe ein, warum das alles gar nicht funktionieren kann. 
In fast jedem Unternehmen gibt es jemanden, der die Rolle des mehr oder minder liebenswerten Büro-Griesgrams spielt. Das mag komfortabel sein, ist aber karrieretechnisch eine Sackgasse. Wer immer negativ denkt, beweist, dass er kein Macher ist, sondern stets gleich resigniert. Warum also sollte er befördert werden? 

So kommen Sie raus aus der Miesmacher-Rolle: Halten Sie sich mit negativen Äusserungen zurück, bis Sie wirklich stichhaltige Argumente haben. Setzen Sie Kritik sparsam, aber dafür an der richtigen Stelle ein. Versuchen Sie einen Perspektivwechsel: Welche Gründe können auch für die Veränderungen sprechen? Wer Anpassungsfähigkeit beweist und Krisen kreativ meistert, empfiehlt sich für Führungsaufgaben. 

Karriere-Hindernis 6: Sie sind überheblich und Ihnen fehlt Empathie

Endlich Chef werden – und am besten auch so auftreten? Wenn der Vorgesetzte mal im Urlaub ist, werden Sie in Meetings gleich immer ein bisschen lauter und bestimmender. Schliesslich soll jeder sehen, dass Sie Ambitionen haben. Zu jedem Beitrag haben Sie noch eine Anmerkung, die durchblicken lässt, dass Sie viel kompetenter sind als der ursprüngliche Redner. Dass die Kollegen dabei die Augen verdrehen, stört sie nicht. Denn es geht um Ihren beruflichen Aufstieg und nicht darum, bei den anderen Beliebtheitspunkte zu sammeln. 

So beweisen Sie wirklich Führungsstärke: Übernehmen Sie proaktiv verantwortungsvolle Aufgaben und stellen Sie sich dem Team als Ansprechpartner zur Verfügung. Kommunizieren Sie dabei aber auf Augenhöhe und nie von oben herab. Suchen Sie weiterhin den Austausch. Wer Führungsaufgaben übernehmen will, muss auch Empathie beweisen und erkennen, was andere bewegt.

Sie sind bereit für eine neue berufliche Herausforderung? Wir finden den passenden Job für Sie.

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Bildquelle: © Mary Taylor - pexels.com

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